Keine Punkte für die Schützen der KKS Nordstemmen

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Bundesliga Luftgewehr: Zwei unglückliche Niederlagen gegen Hubertus Elsen und die SSG Kevelaer

Die Saisoneröffnung 2013/14 der Bundesliga Luftgewehr im kleinen Wallfahrtsort Kevelar nahe der holländischen Grenze war für die Schützen der KKS Nordstemmen genau das, was sie diesmal unbedingt vermeiden wollten. Gelungen ist es ihnen nicht. Sie verloren die Auftaktwettkämpfe gegen St. Hubertus Elsen und Gastgeber Kevelaer jeweils mit 3:2 Punkten und finden sich damit, wie im letzten Jahr auch, am Tabellenende vor Schlusslicht Deiringsen wieder. Das ist alles andere als eine gute Ausgangsposition, weil zum Weiterkommen bis in die Finalkämpfe insgesamt nur sieben Begegnungen auf dem Tableau stehen und man schon jetzt wieder anfangen muss, Milch zu Butter zu treten, um nicht unterzugehen.

Dabei wäre zumindest ein Sieg gegen Hubertus Elsen drin gewesen, denn die Paderborner waren ohne ihren Olympioniken Julian Justus ankerteten. Damit rückte der allerdings kaum weniger gefährliche Dick Boschman (Foto) an die Spitze. Und hatte einen rabenschwarzen Tag wie ewig nicht mehr. Die 385 Zähler des Niederländers muteten da schon wie ein Geschenk an Sylvia Bogacka an, die es dann auch noch dankbar annehmen musste. Denn die Olympiazweite von London zeigte sich mit 392 auch nicht gerade in einer Superform. Egal wie, es war ein wichtiger Punkt für die KKS. Auf Position zwei schoss David Kroll gegen Dirk Leiwen. Nach einem eher verhaltenen Beginn (97) verfehlte Kroll in den noch verbleiben- den dreißig Wertungsschüssen nur dreimal die Zehn und bezwang damit seinen Gegner mit 394:391. Mit 97 Ringen hatte auch Henrik Borchers sein Match begonnen und damit bereits zwei Zähler gegen seine Kontrahentin Nadine Schüller eingebüßt. Trotz heftiger Gegenwehr konnte der Nordstemmer die 27jährige Westfälin nicht mehr einholen. Diese zeigte sich in Topform und hatte am Ende 396 Ringe vorzuweisen, Borchers 393. Neu im Team der Nordstemmer ist die 22jährige Katharina Hottenrott. Nach zehn Wertungsschüssen (97) lag sie zwar noch knapp vor Daniel Butterweck (96), der aber anschließend mit drei 99er-Serien davonzog. Da konnte die junge Polizeikommissarin dann doch noch nicht mithalten und musste sich mit 387:393 geschlagen geben. Alle Hoffnungen auf den dritten Punkt zum Mannschaftssieg lagen nun bei Anja Korf. Aber diesmal endete das in einem Desaster. Völlig außer Form lieferte die langjährige Bundesligaschützin nur 385 Ringe ab. Ihr Gegner André Knop hatte sich mühsam 386 Zähler erkämpft. Solch eine freundliche Einladung, den St. Hu- bertus Elsen zu schlagen, wird es auf Jahre nicht wieder geben.

Freudige Erwartung auf einen hochkarätigen Wettkampf war deutlich bei den sachkundigen Zuschauern zu spüren bei der Begegnung Kevelaer gegen Nordstemmen. Wusste man doch, dass die Spitzenschützinnen beider Vereine, Sylwia Bogacka und Ivana Maksimovic, in London nebeneinander um eine Medaille gekämpft hatten. Wie das aus- ging, ist bekannt. Nun gab es von dieser Begegnung eine Neuauflage. Mit 98 Zählern in der ersten Serie tasteten sich die beiden Spitzenschützinnen erst einmal ab. In der zweiten Serie ging es dann zur

Sache: beide 100. „Dat is ja‘n richtijer Zickenkrieg“, brachte es im breitesten Westfälisch ein begeisterter Zuschauer auf den Punkt. Allerdings hielt sich die Nordstemmer Euphorie von da ab eher in Grenzen, denn Sylwia Bogacka schoss weiter mit 97 und 99, während für ihre Kontrahentin zweimal perfekte 100 angezeigt wurden. Endstand also 394:398 aus Sicht der Olympiazweiten. Richtig Freude dagegen kam wieder auf beim Duell David Kroll gegen Patricia Seipel. Auch das eine Begegnung auf unglaublich hohem Niveau. Zur Hälfte des 40-Schuss-Programms lag David Kroll noch mit 198 einen Zähler im Rückstand, erarbeitet sich dann aber mit einer 100er-Serie einen Ring Vorsprung und schloss ab mit 98. Seine Gegnerin Patricia Seipel konnte da nicht mithalten und verlor das Match

gegen „Krolli“ (Foto) mit 394:396. Komfortable drei Zähler Vorsprung hatte sich nach dreißig Wettkampfschüssen Alexander Thomas von der SSG Kevelaer gegen Henrik Borchers erkämpft und sah damit schon wie der sichere Sieger aus. Dann aber war bei dem Westfalen die Luft raus (94), so dass Borchers ihn mit seiner letzten 98er-Serie noch abfangen konnte. 390:389 endete die Begegnung dann doch noch glücklich für den

Niedersachsen, der keinen Wettkampf vor dem letzten Schuss verloren gibt. Auf Position vier standen jetzt zwei Katharinas vor den Scheiben. Nordstemmens Bundesliganeuling Katharina Hottentotte gegen die Nummer vier von Kevelaer, Katharina Kösters, die diese Begegnung klar dominierte (394:390). Trotz der Niederlagen überwog die Freude bei Teamchef Pohl: „Das wird sich sicher noch ändern. Sie kann beißen.“

Für Anja Korf kam Andrea Heitmann ins Rennen. Eine Armbrust-Spezialistin, die auch mit dem Luftgewehr hervorragend umzugehen weiß. Allerdings reichte ihre langjährige Erfahrung diesmal gegen Jana Erstfeld nicht aus. Heitmann musste mit 388:393 die Segel streichen.

Die weiteren Begegnungen: SG Hamm – Hubertus Elsen 3:2; SSG Kevelaer – SG Hamm 3:2; Post SV Düsseldorf – SV Deiringsen 5:0; TuS Hilgert – SB Freiheit 2:3; Post SV Düsseldorf – TuS Hilgert 2:3; SV Deiringsen – SB Freiheit 2:3.

Zum dritten Bundesligawettkampf reisen die Nordstemmer am 23.11. nach Dortmund und treffen dort auf die SG Hamm. Auch in deren Reihen schießt ein Olympionike: der Franzose Pierre-Edmond Piasecki, der von seiner Vereinskollegin Anna Steinhoff auf die zweite Startposition verdrängt wurde. Diese Begegnung dürfte ebenfalls kein Honigschlecken für Frank Pohl und sein Team werden. Zu ihrem Heimwettkampf laden dann die Nordstemmer am 14./15. Dezember in die Jahn-Sporthalle in Nordstemmen ein.