Für die KKS Nordstemmen geht es jetzt um die Wurst
Nur noch zwei Wettkämpfe / Die I. Bundesligaschützen wollen das Finale erreichen
Wer sie schon abgeschrieben hatte, lag völlig daneben. Die KKS Nordstemmen hat sich mit drei beeindruckenden Siegen in Folge vom letzten Tabellenplatz der Bundesliga Nord Luftgewehr hochgearbeitet und auf Rang vier unter die Finalisten gemischt. Jetzt gilt es, den Fuß in der Tür zu behalten, will man Anfang Februar in Rotenburg/Fulda um Meisterehren mitschießen. Denn nur die ersten vier Teams der Ligen Nord und Süd machen den Titel unter sich aus. Und die Nordstemmer Luftgewehrspezialisten wollen dieses Jahr unbedingt wieder dabei sein.
Bevor es soweit ist, gilt es an diesem Wochenende (12./13. Januar) aber noch, eine gewaltige Hürde zu überspringen. Im hessischen Niederaula warten die SSG Kevelaer (Tabellenzweiter) und die Schützengilde 1920 Mengshausen (Platz 5) auf die Niedersachsen. Zwei Aufgaben, bei denen Trainer Frank Pohl leicht ins Straucheln geraten könnte, zumal er zurzeit ohnehin ziemlich gebeutelt ist. Nicht nur, dass er auf seine beste Schützin, die Deutsch-Israelin Ella Sternberg, verzichten muss, obendrein hat sich auch noch sein neuer Hoffnungsträger, die tschechische Olympionikin Daniela Peškowá vom Schießbetrieb abgemeldet, weil sie Mutterfreuden entgegensieht.
Eine vertrackte Situation, in der Pohl nicht zu beneiden ist. Ein Lichtstreif am Horizont ist für ihn im Moment David Kroll, der mit seinen Aufgaben gewachsen ist und aktuell das Feld der Nordstemmer anführt. Gefolgt von Stine Andersen, die Henrik Borchers damit auf die dritte Startposition geschoben hat, und Anja Korf, die nun auf Platz vier vor den Scheiben steht und nach längerer Babypause darum kämpft, wieder an ihre früheren Spitzenergebnisse anzuknüpfen. Mit dem fünften Startplatz in seinem Team ist Pohl schon die ganze Saison am Experimentieren, ohne zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Timo Stiehl, André Weigel und Christian Dreßel waren hier schon im Einsatz und konnten auch punkten. Trotzdem ließen sie ihren Trainer ratlos zurück, weil das eine reine Glückssache war und von den Ergebnissen her nicht wirklich überzeugen konnte.

„We have fun“, schwört sich die Nordstemmer Mannschaft auf jeden Wettkampf ein. Hier hat sie ihren Spaß schon beim Befestigen der Namensschilder. Mareike Ostkamp von der SG Hamm (im Vordergrund) hat sich von der guten Laune anstecken lassen.
Mit Kroll, Andersen, Borchers und Korf ist die Startfolge eins bis vier geklärt. Gespannt sein darf man also einmal mehr, wer auf Platz fünf die Nordstemmer Farben vertritt. Wer immer es auch sein mag – einen Ausrutscher darf sich gegen Kevelaer und die Schützengilde Mengshausen sowieso niemand erlauben. Beide Mannschaften sind harte Gegner. Aber das sind unter dem Strich die Nordstemmer auch, die ihr selbstgestecktes Ziel an, die Fahrkarte zu den Finalwettkämpfen, niemals aus den Augen verloren haben. Niedersachsens Schützenwelt drückt ihnen kräftig die Daumen und wünscht viel Erfolg vor den Scheiben.
Die KKS Nordstemmen eröffnet am Sonnabend um 17 Uhr die Wettkämpfe in der Großsporthalle 36272 Niederaula, Hattenbacher Straße, gegen die SSG Kevelaer. Um 18.30 Uhr schießt Tabellenführer St. Hubertus Elsen gegen Gastgeber Schützengilde 1920 Mengshausen. Am Sonntag will Elsen um 10 Uhr seine Spitzenposition gegen Kevelaer verteidigen, und um 11.30 tritt Nordstemmen gegen Mengshausen an.
Die weiteren Wettkämpfe finden zeitgleich in Düsseldorf statt. Hier schießen am Samstag TuS Hilgert gegen die SG Hamm und Gastgeber Post SV Düsseldorf gegen Schlusslicht Giebichensteiner SGi Halle. Am Sonntag treffen die Giebichensteiner auf Hamm und die Düsseldorfer schießen gegen Hilgert.
Damit sind die Vorkämpfe der Bundesliga Nord dann entschieden. Die Ränge 1 bis 4 stehen im Finale, 5 und 6 haben sich den Klassenerhalt gesichert, 7 muss in die Relegation und Platz 8 steigt ab in die Zweite Bundesliga.