Der Bundesliga-Express hält in Nordstemmen

Deutschlands beste Luftgewehrschützen zeigen ihr Können / Die KKS ist wieder mit dabei

pdf-Version

Es ist soweit. Am Wochenende 3./4. Dezember steht in der Sporthalle Jahnstraße 2 in Nordstemmen wieder die Elite der Luftgewehrschützen vor den Scheiben. It´s Bundesligatime – ein schießsportliches Highlight, das von Niedersachsens Schützenwelt jedes Jahr rot im Kalender angestrichen wird. Denn aus dem ganzen Land hat sich nur eine einzige Mannschaft im Oberhaus des Schießsports etablieren können. Und das ist die KKS Nordstemmen.

Doch die Niedersachsen tun sich schwer in dieser Saison. Mit drei verlorenen Wettkämpfen (immer äußerst knapp 2:3) stehen sie derzeit fast am Tabellenende. Und sie haben nur noch vier Begegnungen vor sich, in denen sie Boden gutmachen können. Ein Albtraum für die Athleten, die im Vorjahr die Finalwettkämpfe noch mit einer Bronzemedaille abschließen konnten. Und natürlich leiden zurzeit auch Teamchef Frank Pohl und sein Trainer Oliver Gerlach wahre Tantalusqualen.

Salopp ausgedrückt: Die beiden kriegen langsam die Krise. Selbst mit ihrer Topschützin Ella Sternberg, die zum letzten Wettkampf eigens aus Israel herbeigeeilt kam, war es nicht möglich, sich die so dringend benötigten Punkte zu verschaffen. Das muss sich an diesem Wochenende radikal ändern, will man noch einen Platz unter den besten vier Mannschaften erreichen, die die Fahrkarten zu den Finalwettkämpfen im Februar nächsten Jahres erhalten. Das war und ist immer noch erklärtes Ziel der KKS Nordstemmen, das man nicht aus den Augen verlieren darf.

Völlig ausgereizt ist das Blatt noch nicht. Ein Ass könnte der mit allen Wassern gewaschene Frank Pohl noch im Ärmel haben. Gemeint ist die dänische Nationalkaderschützin Stine Andersen, die im letzten Jahr viel zum Erfolg der Mannschaft beigetragen hat. Zurzeit schießt sie für die KKS Nordstemmen unglaubliche Ergebnisse (397, 398, 397, 394) in der 2. Bundesliga. Unmöglich, dass Pohl das nicht bemerkt haben soll. Aber die Frage stellt sich, ob die in Holland lebende Dänin auch eingesetzt werden kann. Bei Terminüberschneidungen mit internationalen Wettkämpfen wäre das jedenfalls nicht der Fall. Da würde Stine Andersen für Dänemark schießen. Und falls sie doch in das Bundesligageschehen eingreifen könnte, müsste automatisch der Österreicher Thomas Farnik die Ersatzbank drücken, da nur ein Ausländer(in) pro Wettkampf erlaubt ist. Man darf wirklich gespannt sein, was Teamchef und Trainer sich noch alles einfallen lassen, um aus der Bredouille zu kommen.

Erster Gegner der KKS Nordstemmen ist am Samstag die Schützengilde 1920 Mengshausen. Die Hessen sind zwar Bundesliga-Neulinge, konnten aber schon reichlich Selbstbewusstsein tanken. In der Tabelle werden sie aktuell auf Rang drei geführt. Erheblich dazu beigetragen hat Jaqueline Orth, Mengshausens Nummer eins. Die erst achtzehnjährige Schülerin ist Junioren-Europameisterin und sicher eines der vielversprechendsten Talente im Deutschen Schützenbund. Wer gegen sie punkten will, muss in Topform sein.

Am Sonntag kommt es dann zu einem Kellerduell. Es schießt die KKS Nordstemmen (7.) gegen das Allgemeine Bürger Schützencorps Münster (8.). Da beide Mannschaften die Leiter raufklettern wollen, sind die Sportler hoch motiviert und werden sich nichts schenken. Der Verlierer dieser Begegnung darf seine Gedanken dann künftig weniger um die Finalwettkämpfe kreisen lassen, sondern ist besser beraten, wenn er sich mehr um den Klassenerhalt kümmert. Es droht permanente Abstiegsgefahr.

Einlass in die Sporthalle ist für die Zuschauer zum freien Training am Samstag um 13.00 Uhr. Der erste Wettkampf, St. Hubertus Elsen – ABC Münster, beginnt um 16.45 Uhr. Die zweite Begegnung, KKS Nordstemmen – SGi 1920 Mengshausen um 18.15 Uhr.

Am Sonntag um 9.45 Uhr schießen die Schützengilde 1920 Mengshausen – St. Hubertus Elsen und um 11.15 Uhr ABC Münster – KKS Nordstemmen. Die Halle wird um 8.30 Uhr geöffnet. Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen gesorgt, versichert der Gastgeber KKS Nordstemmen.