Bundesliga-Fehlstart für die KKS Nordstemmen
Gegen Elsen und Düsseldorf verloren / Nur Anja Korf und Henrik Borchers lieferten Punkte
Davon kann man mit Sicherheit ausgehen: So hatte sich das Frank Pohl, Teamchef der Bundesliga-mannschaft Luftgewehr KKS Nordstemmen, das erste Wettkampfwochenende ganz gewiss nicht vorgestellt.
Die Niedersachsen waren ins westfälische Paderborn gereist und trafen dort auf ihren ersten Gegner in der Ligasaison 2012, den St. Hubertus Elsen. Der war Meister der Liga Nord 2011, und somit wussten die Niedersachsen genau, welches Kaliber sie da vor sich hatten. Grund genug für Pohl und seinen Mannschaftstrainer Oliver Gerlach, ihren Neuzugang, den österreichischen Nationalkader-schützen Thomas Farnik ins Rennen zu schicken, der seine sechste Olympiade anstrebt.
Sein Gegner Dick Boschman, weiß Gott ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in der Weltelite des Schießsports und die Nummer eins vom St. Hubertus Elsen, zeigte sich davon wenig beeindruckt. Der Niederländer traf mit vierzig Wettkampfschüssen 397 Ringe (99, 99, 99, 100) und ließ den Österreicher damit deutlich hinter sich. Für Farnik leuchteten auf den großen elektronischen Anzeigetafeln in der Dreifachturn-halle Paderborn-Elsen 392 Zähler auf (98, 98, 98, 98). Ein wichtiger Punkt für die Nordstemmer Mannschaft war damit verloren, die für einen Matchgewinn mindestens drei ihrer fünf Gegner besiegen musste, um an die begehrten zwei Mannschaftspunkte zu kommen. Diese werden den siegreichen Teams gutgeschrieben und regeln die Platzierungen innerhalb der Tabelle. Ein Weiter-kommen zu den Finals ist in sieben Vorkämpfen auf den Rängen eins bis vier gewährleistet, die Plätze fünf und sechs sichern den Klassenerhalt, und danach beginnt auf den Rängen sieben und acht die gefährliche Abstiegszone.
Nur Korf und Borchers und siegreich
Anja Korf und Henrik Borchers waren die einzigen Punktelieferanten in den Wettkämpfen gegen Elsen und Düsseldorf.
David Kroll, der für die KKS Nordstemmen an der zweiten Position stand, hatte das gleiche Ergebnis (392) wie zuvor sein Mannschaftskollege Thomas Farnik. Aber auch er konnte seinen starken Gegner Julian Justus (396) damit nicht bezwingen. Henrik Borchers auf Platz drei zeigte sich mit seinem Ergebnis (390) zwar nicht zufrieden, sicherte Nordstemmen damit aber dennoch den ersten Punkt gegen einen außer Form schießenden Daniel Butterweck (386). Elena Rohn, ein weiterer Neuzugang in der KKS Nordstemmen, blieb auf Position vier mit 381 Ringen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das war eher ein Zweitligaergebnis, mit dem sie ihrer Gegnerin Nadine Schüller (393) in keiner Phase des Wettkampfs gefährlich werden konnte. Das sah ganz anders aus bei Anja Korf, die nach einer Babypause wieder in das Bundesligageschehen zurückgekehrt ist. Sie schoss mit 393 Ringen (97, 99, 98, 99) das beste Ergebnis gegen die Westfalen und bezwang damit Dorothee Arbogast vom St. Hubertus Elsen (389) auf Position fünf.
Ein Drama gegen die Düsseldorfer
Für den Post SV Düsseldorf schießt auf Position eins Jessica Mager, die einen Ligaschnitt von 397 Ringen vorzuweisen hat. Ihre Topform bestätigte die Rheinländerin einmal mehr (98, 100, 99, 100) in der Begegnung gegen Thomas Farnik, der sich zwar mit 394 Zählern (99, 97, 98, 100) verbessern konnte, aber letztendlich auch hier das Nachsehen hatte. Sang- und klanglos unter ging David Kroll mit 387 Ringen gegen den stark aufschießenden Düsseldorfer Peter Hellenbrand (395). Kroll hatte in dieser Begegnung keine Chance. Henrik Borchers konnte mit 391 Ringen Michael Schneider (388) auf Distanz halten und Anja Korf (390) war erfolgreich gegen Kevin Knackert (388).
Es fehlte also auch hier wieder der dritte entscheidende Punkt zum Sieg. Den hatte Carsten Feldhaus förmlich im Lauf stecken. Der Nordstemmer hatte nach miserablem Beginn mit seiner dritten Serie (99) wieder mit seiner Gegnerin Julia Straatmann gleichgezogen und ist dann mit zwei Ringen Vorsprung in die Zielgerade eingebogen. Seine letzten drei Schüsse mussten die Begegnung gegen den Post SV Düsseldorf entscheiden. Auf Feldhaus, der schon wie der sichere Sieger aussah, übertrug sich die atemlose Spannung der Zuschauer. Der Nordstemmer wusste nur zu genau, dass er sich jetzt keinen Fehlschuss mehr erlauben durfte. Und genau das passierte. Mit zwei Schüssen in den Achter- und Neunerbereich ging für ihn und damit auch für seine Mannschaft der Wettkampf verloren. Das Match endete 386 : 385 zugunsten der Düsseldorferin. Und ein greifbarer Sieg der KKS Nordstemmen war damit zerplatzt wie eine Seifenblase.
Die Niedersachsen haben jetzt einen dornenreichen Weg vor sich. Sie stehen am Tabellenende und damit gleich zu Beginn der Saison mit dem Rücken zur Wand. Ein denkbar schlechter Start. Am 19. November werden sie im altehrwürdigen Wallfahrtsort Kevelaer nahe der holländischen Grenze die Chance ergreifen müssen, ihre Situation erträglicher zu gestalten. Einfach wird das nicht. Gegner der KKS Nordstemmen ist dann die SG Hamm, der derzeitige Tabellenführer der Liga Nord.
Die weiteren Ergebnisse der Bundesliga Luftgewehr Nord vom ersten Wettkampfwochenende:
TuS Hilgert – SSG Kevelaer 0:5;
ABC Münster – SGi Mengshausen 2:3;
SG Hamm – Post SV Düsseldorf 5:0;
SGi Mengshausen – SSG Kevelaer 3:2;
ABC Münster – TuS Hilgert 2:3;
St. Hubertus Elsen – SG Hamm 2:3.