KKS Nordstemmen trifft auf einen Olympiasieger

Finalkämpfe der Bundesliga Luftgewehr in Rotenburg/Fulda – KKS Nordstemmen ist dabei

Das ist schon ein ganz besonderes Wochenende, der 2. und 3. Februar, für die KKS Nordstemmen,
die ununterbrochen seit sechs Jahren in der Bundesliga Luftgewehr zuhause ist und an diesem Wochenende zum vierten Mal ihre Einladung zu den Finalwettkämpfen um den Deutschen Meister- titel in den Händen hält. Das hätte zu Beginn der laufenden Saison niemand so recht glauben können, denn die Niedersachsen fanden sich nach zwei Niederlagen gegen St. Hubertus Elsen und den Post SV Düsseldorf gleich am Tabellenende wieder. Da ist es recht schwierig, Boden wieder gutzumachen, denn die Vorkämpfe enden bereits nach sieben Begegnungen – und nur die ersten Vier kommen weiter. Es spricht für den Kampfgeist (und das Glück) der Mannschaft, dass ihnen dies gelungen ist.

Teamchef Frank Pohl hatte in nie gekanntem Ausmaß Personalprobleme, die er lösen musste. Seine Nummer Eins, Ella Sternberg, hatte sich abgemeldet. Und die Dame, die für die Deutsch-Israelin einspringen sollte, kurzfristig ebenfalls. Große Probleme gab es auch mit der fünften Startposition, auf der ständig wechselnde Schützinnen und Schützen im Einsatz waren. Seine Mannschaft, muss man anerkennen, ist an diesen Aufgaben gewachsen, denn nur noch ein einziges Match ging in den darauffolgenden fünf oft hoch- dramatischen Begegnungen verloren.

as haben sich nicht nur David Kroll, Henrik Borchers und Anja Korf vorgenommen. Auch Stine Andersen will noch einmal für ihre Mann- schaft bei den Finalwettkämpfen der Bundesliga am 2./3. Februar auf Position 2 punkten. Wer auf 5 schießen wird, ist noch offen.

Das haben sich nicht nur David Kroll, Henrik Borchers und Anja Korf vorgenommen. Auch Stine Andersen will noch einmal für ihre Mannschaft bei den Finalwettkämpfen der Bundesliga am 2./3. Februar auf Position 2 punkten. Wer auf 5 schießen wird, ist noch offen.

Damit hatten die Nordstemmer ihr selbstgestecktes Ziel erreicht – ein Tabellen-platz in der Bundesliga Nord Luftgewehr, mit dem sie die Fahrkarte zur Teilnahme an den Finalwettkämpfen lösen konnten. Weniger erfolgreich dagegen war die Schützengilde Mengshausen, die als Ausrichter dieser Endaus- scheidungen nicht dabei sein wird und das Geschehen nur von der Außenlinie her beobachten darf. Da entwickelt man schon ein wenig Mitgefühl, wenn die Gastgeber obendrein auch noch den Klassenerhalt knapp verpasst haben und erneut Anlauf auf Deutschlands höchste Klasse im Sportschießen nehmen müssen.

Die Nordstemmer, Tabellen- vierter der Liga Nord, haben da im Moment allerdings Sorgen ganz anderer Art. Sie eröffnen nach dem Reglement das Viertelfinale am Samstagmorgen um neun Uhr gegen den Erstplatzierten der Liga Süd. Das ist die SG Coburg, die sich in den Vorrunden nur einmal gegen den Bund München geschlagen geben musste und an deren Spitze Niccolo Campriani steht – der Silbermedaillengewinner von London mit dem Luftgewehr (599 + 102,5 Finale) und Olympia-sieger, das sei hier nur kurz am Rande erwähnt, im KK-Dreistellungskampf der Männer (1180+98,5). Sicherlich der direkte Gegner von David Kroll. Den Thüringer wird es nicht erschrecken. Im Gegenteil. Wie man Nordstemmens aktuelle Nummer Eins kennt, wird er begeistert sein, einen Olympiasieger zum Gegner zu haben. Auf Position zwei für die Niedersachsen steht mit Stine Andersen ebenfalls eine Olympionikin vor den Scheiben, gefolgt von Henrik Borchers und Anja Korf auf den Plätzen drei und vier. Ob Trainer Pohl, der immer für Überraschungen gut ist, die Mannschaft auch so aufstellt, bleibt abzuwarten. Ebenso wie es sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison zieht: Wer schießt auf Position fünf? Auch dieses Rätsel ist nach etlichen Versuchen immer noch nicht gelöst.

Klar ist auf jeden Fall, dass es die Liga Nord gegen die Großkopferten aus dem Süden nicht leicht haben wird. Im Viertelfinale stehen sich noch folgende Teams gegenüber: HSG München (2. Süd) – Post SV Düsseldorf (3. Nord); SSVG Brigachtal (3. Süd) – Hubertus Elsen (2. Nord) und SV Petersaurach (4. Süd) – SSG Kevelaer (1. Nord). Die Sieger aus diesen Begegnungen bestreiten das Halbfinale, und am Sonntag geht es dann um den Meistertitel und die Podestplätze.

Wo immer auch die Nordstemmer Mannschaft landen wird – sie hat heute schon gewonnen und geht nach diesem Wettkampfwochenende ab Herbst in ihre siebte Bundesligasaison. Mit dabei sein wird nach langen Jahren endlich wieder eine weitere Mannschaft aus Niedersachsen. Die SB Freiheit Osterode hat den Aufstieg geschafft und wird erstmals in ihrer Vereinsgeschichte an den Begegnungen der höchsten Klasse im Luftgewehrschießen teilnehmen.

pdf-version

Bericht und Foto: Klaus Schaare