Letzte Chance für die KKS Nordstemmen

Von Klaus Schaare.

Klassenerhalt oder Rückkehr in die 2. Liga – Die Entscheidung fällt am Wochenende im Westerwald

Nordstemmen – Am kommenden Wochenende, 11./12. Januar 2020, enden die Vorkämpfe in der 1. Bundesliga Nord Luftgewehr. Von den zwölf angetretenen Vereinen werden es dann nur die besten vier Mannschaften in die Playoffs geschafft haben. Die KKS Nordstemmen wird nicht dabei sein. Das Team um Coach Jan Lampe hat ganz andere Sorgen. Von den bisher neun ausgetragenen Begegnungen konnte die Mannschaft nur ein einziges Mal als Sieger die Feuerlinie verlassen. Das ist zu wenig. Jetzt kleben sie in der Tabelle auf Rang elf fest, und das ist ein direkter Abstiegsplatz. Eine letzte kleine Chance für den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga bleibt den Nordstemmer Luftgewehrspezialisten aber noch. Sie müssen gewinnen.

Die rund 320 Kilometer lange Anreise führt die KKS am 11. Januar 2020 in den nördlichen Zipfel von Rheinland-Pfalz. Dort, an den Ausläufern des Westerwaldes, wartet in der Großsporthalle plus in 57537 Wissen, Pirzenthaler Straße 46, der Wissener Schützenverein als Gastgeber auf die Niedersachsen. Dieser Verein wurde 2019 mit dem Grünen Band des Deutschen Olympischen Sportbundes für seine hervorragende Nachwuchsarbeit ausgezeichnet und steht im Ranking der Bundesliga Nord auf dem 8. Tabellenplatz. Keiner aus diesem Fünferteam (darunter ein Rollstuhlfahrer) schießt laut Setzliste des Deutschen Schützenbundes unter 390 Ringen. Nordstemmen muss sich also schon etwas einfallen lassen. Auf der Spitzenposition der Pfälzer wird voraussichtlich die Dänin Anna Nielsen stehen. Zusätzlich haben die Wissener neben ihren guten Mannschaftsschützen noch eine Holländerin und einen Norweger im Köcher. 

Wer auch immer auf Position eins schießen wird, trifft dabei von Nordstemmer Seite auf Nadine Gudert. Die 23jährige Vermessungstechnikerin wächst mit ihren Aufgaben. An ihr hat sich schon so mancher die Zähne ausgebissen. Auf Startplatz zwei hat sich mittlerweile Ayleen Heuft etabliert. Die 21jährige Soldatin zeigt sich nervenstark und schießt ihre erste Saison in der 1. Bundesliga. Ihr folgt auf Rang drei Stine Andersen. Die gebürtige Dänin kämpft schon viele Jahre erfolgreich für die KKS und wohnt in den Niederlanden. Ein weiteres Nordstemmer Urgestein ist David Kroll auf Position vier. Der gerade 32 Jahre alt gewordene Thüringer hat sich komplett neu ausgerüstet und will es noch einmal wissen. Auf Startplatz fünf wird Dana Klingebiel zum Einsatz kommen. Die 20jährige Studentin strebt 390 Ringe an. Um das konstant auch in der 1. Bundesliga vor einer lauten Zuschauerkulisse schießen zu können, hat sie noch einen dornigen Weg vor sich. Beginn dieses Events ist am 11. Januar um 19 Uhr.Zweiter und auch letzter Gegner der laufenden Saison ist für die KKS Nordstemmen der Schützenverein Gölzau aus Sachsen-Anhalt. Der hatte Anfang 2019 noch den Einzug in die Playoffs gefeiert, steht aber in diesem Jahr auf einem bisher für den Club wohl eher enttäuschendem siebten Rang. Die Speerspitze der Gölzauer sind der Weißrusse Illia Charheika (12. der Weltrangliste LG) und der Pole Thomasz Bartnik (4. der Weltrangliste KK 3×40). Natürlich kann der auch Luftgewehr. Glück für die Nordstemmer: Da beide Auslandsschützen sind, darf jeweils nur einer von ihnen pro Wettkampf eingesetzt werden. Auch diese Mannschaft wird nur schwer zu schlagen sein. Beginn des Wettkampfs ist am Sonntag, 12. Januar um 10 Uhr. Dann sind für die KKS Nordstemmen die Weichen gestellt.

Im Oktober 2019 hieß es für die KKS Nordstemmen „Daumen hoch, wir schießen wieder 1. Bundesliga.“ Von links: Bianca Glinke (nicht mehr dabei), Nadine Gudert, David Kroll, Andrea Heitmann und Stine Andersen. Nicht auf dem Foto und neu im Team sind Ayleen Heuft und Dana Klingebiel. Foto: Klaus Schaare